Versicherungs makler

Der Versicherungsmakler – nicht zu verwechseln mit dem Immobilienmakler – besitzt insofern eine Sonderstellung, da er rechtlich gesehen den Kunden verpflichtet ist und nicht für eine oder mehrere Versicherungen tätig wird. Er handelt also immer im besten Interesse von Kunden, um ihre Interessen zu wahren. Welche Eigenschaften der Makler hat und was ihn zum Einfirmenvertreter und Mehrfachagenten unterscheidet zeigen wir Dir.

Das Wichtigste in Kürze

Der Versicherungsmakler zählt rechtlich zu den Versicherungsvermittlern. Er unterscheidet sich jedoch signifikant vom Ausschließlichkeitsvermittler, da er nicht an eine bestimmte Versicherungsgesellschaft gebunden ist. Stattdessen ist er im Auftrag des Kunden tätig, um am Markt die besten Versicherungsprodukte entsprechend den Bedürfnissen des Kunden zu ermitteln. Damit agiert der Versicherungsmakler als unabhängiger Berater und vertritt in der Regel die Interessen des Versicherungsnehmers, nicht die der Versicherungsgesellschaften.

Der Versicherungsmakler ist "Best Advice" schuldig und handelt vollkommen unabhängig von Versicherungsgesellschaften.

Er wird auf Basis von Courtagen bezahlt und vom Kunden beauftragt. Er handelt also ausschließlich im Kundenauftrag und greift auf alle relevanten Versicherer zurück.

Als unabhängiger Versicherungsmakler bringt er für Kunden zahlreiche Vorteile mit.

Was ein unabhängiger Versicherungsmakler ist

Der Versicherungsmakler zeichnet sich durch seine Unabhängigkeit und seine nicht vorhandene Weisungsgebundenheit gegenüber Versicherungsgesellschaften aus. In seiner Funktion als versicherungsunabhängiger Berater vertritt er primär die Interessen seiner Klienten. Seine Aufgabe besteht darin, auf der Grundlage spezifischer Kundenprobleme und Bedürfnisse maßgeschneiderte Versicherungslösungen zu erarbeiten. Dabei ist es essentiell, dass er im Sinne einer umfassenden und ausgewogenen Beratung die Angebote eines breiten Spektrums von Versicherern berücksichtigt und gegenüberstellt. Die Pflicht des Versicherungsmaklers, eine marktweite Analyse vorzunehmen, gebietet, dass er nicht nur einige wenige Versicherer in seine Vergleichs- und Auswahlprozesse einbezieht, sondern auf eine breite Produktpalette zurückgreift, um die für den Kunden optimale Lösung zu finden.

Vorteile als Versicherungsmakler

Versicherungsmakler positionieren sich als treuhänderische Berater auf der Seite der Kunden und genießen eine von Versicherungsgesellschaften unabhängige Stellung, was als ihr wesentlicher Vorteil betrachtet wird. Ihre Beratungsleistung ist produktneutral und wird auf die individuellen Bedürfnisse des einzelnen Kunden zugeschnitten. Sie haben die Aufgabe, aus der Vielfalt der am Markt verfügbaren Versicherungsprodukte jene auszuwählen, die hinsichtlich Leistung und Preis am besten zum Anforderungsprofil des Kunden passen.

Nachteile als Versicherungsmakler

Versicherungsmakler sehen sich mit einigen Herausforderungen konfrontiert: 1. Regulatorische Auflagen: Sie müssen ihre Beratungsleistung lückenlos dokumentieren, um ihre Unabhängigkeit und die Orientierung am Kundeninteresse zu belegen, was zeitaufwendig sein kann. 2. Technische Anforderungen: Die umfassende Marktanalyse verlangt nach fortgeschrittenen technischen Systemen für den Vergleich von Versicherungsprodukten, was besonders für kleinere Maklerbüros kosten- und wartungsintensiv ist. 3. Maklerpools: Viele Makler schließen sich daher Maklerpools an oder arbeiten mit größeren Finanzberatungsgesellschaften zusammen, um technische und regulatorische Hürden leichter zu bewältigen, was jedoch zu Einschränkungen ihrer Unabhängigkeit führen kann. Diese Punkte fordern Versicherungsmakler dazu auf, effiziente Strukturen zu entwickeln und gegebenenfalls Kooperationen einzugehen, um ihre Dienstleistungen effektiv und kundenorientiert anzubieten.

Was bezahlt man für einen Versicherungsmakler?

Die Bezahlung für die Dienste eines Versicherungsmaklers ist in der Regel durch Provisionen bei Abschluss eines Versicherungsvertrags geregelt. Diese Provisionen sind in den Versicherungsprämien bereits einkalkuliert und werden direkt von der Versicherungsgesellschaft an den Makler gezahlt. Für den Kunden entstehen also keine direkt sichtbaren Zusatzkosten für die Beratung. Einige Makler bieten auch eine Honorarberatung an, bei der Kunden unabhängig von einem Versicherungsabschluss für die Beratung bezahlen. Dieses Modell gewinnt an Bedeutung, da es die Unabhängigkeit und Transparenz der Maklertätigkeit unterstreicht.

Wer bezahlt den Versicherungsmakler?

Wer den Versicherungsmakler beauftragt, muss ihn im Erfolgsfall auch bezahlen. Da er auf Provisionsbasis arbeitet und nur im Leistungsfall vergütet wird, bezahlt der Kunde den Versicherungsmakler. Er erhält keine Bezahlung von einer Versicherungsgesellschaft losgelöst von der Provision.

Wie kann man Versicherungsmakler werden?

Um Versicherungsmakler zu werden, sind verschiedene Wege möglich, und Interessierte aus unterschiedlichsten beruflichen Hintergründen können diesen Beruf ergreifen. Die Grundvoraussetzungen umfassen in der Regel eine kaufmännische Ausbildung im Bereich der Finanzdienstleistungen oder eine vergleichbare Qualifikation, wie z.B. ein Studium in Wirtschaftswissenschaften. Zusätzlich ist es erforderlich, eine Gewerbeerlaubnis gemäß § 34d der Gewerbeordnung zu erlangen. Dafür müssen angehende Makler ihre fachliche Eignung nachweisen, was üblicherweise durch eine Prüfung bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) erfolgt.

Es gibt auch Möglichkeiten für Quereinsteiger ohne spezifische Ausbildung im Versicherungswesen. Sie müssen ebenfalls die IHK-Prüfung bestehen und die Gewerbeerlaubnis erhalten. Für Quereinsteiger sind oft Zusatzqualifikationen oder Weiterbildungen im Versicherungsbereich notwendig, um die geforderte Expertise zu erlangen.

Wie viel Provision bekommt der Versicherungsmakler?

Die Höhe der Provision, die ein Versicherungsmakler erhält, hängt stark vom jeweiligen Produkt ab. Beispielsweise sind die Provisionen für vermittelte Lebens- und Rentenversicherungen in der Regel höher als die für Sachversicherungen, wie etwa eine Haftpflichtversicherung. Dies liegt daran, dass Lebens- und Rentenversicherungen oft langfristige Verträge sind und daher höhere Prämien und folglich höhere Provisionen mit sich bringen. Insbesondere bei solchen Versicherungen, die dich ein Leben lang begleiten, können die Provisionen schnell in den mittleren vierstelligen Bereich steigen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass dies stark von der individuellen Situation, dem gewählten Versicherungsprodukt und den spezifischen Bedingungen des Versicherungsvertrages abhängt. Zudem kann die Provision auch von den Vereinbarungen zwischen dem Makler und der Versicherungsgesellschaft variieren.

Voraussetzungen

Versicherungsmakler müssen verschiedene fachliche und persönliche Voraussetzungen erfüllen, um eine Erlaubnis zur Tätigkeit zu erhalten. Diese Erlaubnis ist nach §34d der Gewerbeordnung erforderlich. Diese sehen wie folgt aus:

Fachliche Voraussetzungen

Die fachlichen Voraussetzungen als Versicherungsmakler variieren je nachdem, ob Du haupt- oder nebenberuflich Versicherungsmakler werden willst oder ob Du als Quereinsteiger beginnst bzw. bereits Berufserfahrung mitbringst. Grundsätzlich lässt sich folgendes festhalten:

Wer als Quereinsteiger Versicherungsmakler werden will, muss den sogenannten Sachkundenachweis der IHK mitbringen. Hierbei handelt es sich um eine umfangreiche Fachprüfung, die Deine Kenntnisse abfragt. Erlangst Du diesen Sachkundenachweis, kannst Du auch ohne fachgebundene Ausbildung Versicherungsmakler werden.

Nach abgeschlossener Berufsausbildung oder einem abgeschlossenen Studium Versicherungsmakler werden: wer ein fachbezogenes Studium oder eine fachbezogene Ausbildung mitbringt, kann auch direkt in den Beruf des Versicherungsmaklers starten. Insbesondere zählt die Ausbildung des Versicherungskaufmanns (-frau) bzw. des Kaufmanns für Versicherungen und Finanzen (-Kauffrau) zu den passenden Ausbildungsberufen. Weiterhin berechtigt Dich auch ein Studium im Bereich BWL - Versicherungen, BWL - Finanzdienstleistungen oder der Finanzfachwirt zur Tätigkeitsaufnahme zum Versicherungsmakler.

Du berätst Kunden zu komplexen Finanzfragen und solltest daher selbst geordnete Vermögensverhältnisse mitbringen.

Weiterhin ist die Arbeit mit Menschen Hauptaufgabe von Versicherungsmaklern. Also solltest Du grundsätzlich Empathie und Menschenkenntnis mitbringen, um eine bestmögliche Beratung zu ermöglichen.

Natürlich ist es auch wichtig, dass Du ein Zahlenverständnis und analytisches Vorgehen in die Beratung mit einbringst, um die Finanzsituation von Kunden zu strukturieren.

Persönliche Voraussetzungen

Die fachlichen Voraussetzungen als Versicherungsmakler variieren je nachdem, ob Du haupt- oder nebenberuflich Versicherungsmakler werden willst oder ob Du als Quereinsteiger beginnst bzw. bereits Berufserfahrung mitbringst. Grundsätzlich lässt sich folgendes festhalten:

Fazit
der unabhängige Versicherungsmakler als individueller Finanzberater

Abschließend lässt sich sagen, dass der unabhängige Versicherungsmakler als individueller Finanzberater fungiert. Da er im Interesse des Kunden handelt und unabhängig von Versicherungsunternehmen ist, bietet er dem Kunden zahlreiche Vorteile. Er erhält seine Vergütung nur im Erfolgsfall und ist für eventuelle Fehlberatungen haftbar. 

Darüber hinaus ist er verpflichtet, dem Kunden die bestmögliche Beratung zu bieten. Das bedeutet, er muss alle relevanten Angebote vergleichen, um das bestmögliche für den Kunden zu finden. 

Aufgrund der zunehmend strengeren Anforderungen und technischen Herausforderungen bei der Anbindung von Produkten, tendieren immer mehr unabhängige Versicherungsmakler dazu, sich großen Maklerpools anzuschließen. Trotzdem gewinnt der Status des Maklers an Bedeutung, da immer mehr Fachleute aus anderen Bereichen der Finanzdienstleistungen in diesen Bereich wechseln.

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